Erfahren Sie, worauf es bei der Wahl der Hausschrift ankommt
Serifen verleihen Buchstaben ihre kleinen Abschlüsse, feine Linien, die das Schriftbild traditionell, ruhig und geordnet erscheinen lassen. Fehlen diese Linien, spricht man von einer serifenlosen Schrift oder auch Sans Serif. Solche Schriften wirken klar, modern und sachlich.
Ob mit oder ohne Serifen: Die Schriftwahl beeinflusst, wie ein Text gelesen wird und welchen Ton er anschlägt. Sie kann Vertrauen schaffen, Distanz erzeugen oder Orientierung geben. Wer Gestaltung bewusst einsetzt, trifft mit der passenden Schrift eine wichtige Entscheidung.
Das Wichtigste in Kürze
- Serifenschriften haben kleine Linien an den Enden der Buchstaben. Sie wirken klassisch, ruhig und unterstützen den Lesefluss in gedruckten Texten.
- Serifenlose Schriften (Sans Serif) verzichten auf diese Linien. Sie erscheinen modern, sachlich und sind besonders gut für digitale Anwendungen geeignet.
- Die Schriftwahl beeinflusst die Wirkung Ihres Textes: von seriös bis nüchtern, von traditionell bis zeitgemäß.
- Lesbarkeit hängt vom Medium ab: Print bevorzugt oft Serifenschriften, auf Bildschirmen überzeugen serifenlose Schriften durch Klarheit.
- Gestaltung mit Schrift ist Teil Ihrer Markenidentität. Die passende Schrift stärkt Wiedererkennung und transportiert Werte.
Was ist eine Serifenschrift?
Serifenschriften erkennt man an den kleinen Linien oder Haken an den Enden der Buchstaben. Diese feinen Abschlüsse nennt man Serifen. Sie führen das Auge von Buchstabe zu Buchstabe und erleichtern so das Lesen, besonders in gedruckten, längeren Texten.
Typisch für Serifenschriften ist ihr klassisches, oft ruhiges Erscheinungsbild. Sie wirken vertraut, strukturiert und zurückhaltend. In der Gestaltung schaffen sie häufig ein Gefühl von Seriosität, Tradition oder Wertigkeit.
Bekannte Serifenschriften sind zum Beispiel Times New Roman, Garamond oder Georgia. Man findet sie in Büchern, Zeitungen oder auf gedruckten Einladungen. Also eigentlich überall dort, wo Lesbarkeit und ein traditioneller Eindruck gefragt sind.
Was ist eine serifenlose Schrift?
Serifenlose Schriften, auch Sans Serif genannt, haben keine kleinen Linien oder Abschlüsse an den Buchstabenenden. Die Buchstaben wirken dadurch glatter, einfacher und moderner.
Sie bieten eine hohe Klarheit, besonders auf Bildschirmen. Deshalb eignen sie sich gut für Webseiten, Apps oder Präsentationen. Serifenlose Schriften wirken sachlich, direkt und oft zeitgemäß.
Zu den bekanntesten serifenlosen Schriften gehören Helvetica, Arial, Roboto und Futura. Viele dieser Schriften zählen zur sogenannten „Grotesk-Kategorie“. Dies ist ein historischer Stil serifenloser Schriften, der sich durch klare, sachliche Formen und gleichmäßige Strichstärken auszeichnet. Grotesk-Schriften werden häufig in Logos, auf digitalen Oberflächen, auf Straßenschildern oder in Bereichen verwendet, in denen es auf eine direkte und neutrale Kommunikation ankommt.
Man erkennt den Charakter einer Marke an ihrer Schrift – lange bevor man ihren Namen liest.
Anna Liebel
Einsatzbereiche von Schriftarten mit und ohne Serifen
Die Lesbarkeit einer Schrift hängt stark vom Medium ab. Gedruckte Texte profitieren oft von Serifenschriften, da die feinen Linien das Auge durch den Text führen. Bücher, Magazine oder längere Broschüren setzen deshalb häufig auf Schriften mit Serifen.
Auf digitalen Geräten gelten andere Anforderungen. Bildschirme zeigen Texte in verschiedenen Auflösungen und Lichtverhältnissen. Hier sorgen serifenlose Schriften für bessere Klarheit, besonders bei kleinen Schriftgrößen oder auf mobilen Endgeräten.
Auch der Einsatzbereich spielt eine Rolle. Eine sachliche Präsentation verlangt eine andere Schrift als eine persönliche Einladung. In Logos oder Überschriften kann eine serifenlose Schrift Dynamik und Präzision vermitteln. Eine Serifenschrift dagegen kann Vertrauen und Stabilität ausstrahlen.
Bekannte Serifenschriften und serifenlose Schriften im Vergleich
Schriften tragen Charakter. Sie prägen den Ton einer Gestaltung oft stärker, als man denkt. Die folgende Übersicht zeigt sieben bekannte Serifenschriften und sieben serifenlose Schriften – jeweils mit einem kurzen Hinweis auf ihre Wirkung und Beispiele für den Einsatz.
Serifenschriften | Serifenlose Schriften |
---|---|
Times New Roman Klassisch und sachlich, oft in Zeitungen oder wissenschaftlichen Texten | Helvetica Neutral und vielseitig, genutzt von Lufthansa, Nestlé und Toyota |
Georgia Gut lesbar am Bildschirm, häufig in Blogs und auf Webseiten | Arial Sachlich und weit verbreitet, oft in Präsentationen oder im Büroalltag |
Garamond Elegant und ruhig, beliebt in Büchern und hochwertigen Drucksachen | Futura Geometrisch und modern, z. B. von Volkswagen verwendet |
Baskerville Fein und edel, häufig in Literaturverlagen oder im Kunstbereich | Roboto Klar und technisch, entwickelt für Android und digitale Interfaces |
Palatino Weich und freundlich, gern genutzt in Einladungen und Broschüren | Open Sans Freundlich und offen, häufig auf modernen Webseiten |
Didot Kontrastreich und modern-klassisch, z. B. bei Vogue | Avenir Zeitgemäß mit weichen Formen, beliebt im Branding |
Merriweather Offen und gut lesbar, besonders für digitale Fließtexte geeignet | Univers Funktional und sachlich, u. a. im früheren eBay-Logo eingesetzt |
Entscheidungshilfe: Welche Schrift passt zu Ihrem Projekt?
Die Wahl der richtigen Schrift hängt vom Inhalt, vom Medium und von der gewünschten Wirkung ab. Mit ein paar gezielten Fragen lässt sich schnell eingrenzen, welche Schriftart sinnvoll ist.
1. Wo erscheint der Text?
Gedruckte Texte profitieren oft von Serifenschriften. Auf Bildschirmen sind serifenlose Schriften in der Regel besser lesbar.
2. Wer liest den Text?
Eine breite Zielgruppe erwartet Klarheit und gute Lesbarkeit. Fachpublikum kann auch feinere Details in der Gestaltung schätzen. Kinder, ältere Menschen oder Menschen mit Sehschwäche profitieren von einfachen, offenen Buchstabenformen.
3. Was soll der Text ausstrahlen?
Serifenschriften wirken eher traditionell, ruhig oder vertrauensvoll. Serifenlose Schriften wirken sachlich, direkt oder modern. Wählen Sie eine Schrift, die Ihre inhaltliche Haltung unterstreicht.
4. Darf es eine Kombination sein?
In vielen Fällen ist eine Kombination sinnvoll. Zum Beispiel eine serifenlose Schrift für Überschriften und eine Serifenschrift für Fließtext. Das gilt natürlich auch umgekehrt. Wichtig ist, dass die Schriften zueinander passen und der Gesamteindruck stimmig bleibt.
- Aktueller Trend: Große Marken wechseln zu Sans-Serif-Schriftarten
Viele große Marken stellen beim Rebranding von Serifenschriften auf serifenlose Schriften um. Sie wollen damit moderner, zugänglicher und zeitgemäßer wirken. Dieser Wandel ist besonders in der Mode- und Technologiewelt sichtbar. Marken wie Google, Spotify, Facebook, Burberry oder Calvin Klein haben ihre Logos in den letzten Jahren angepasst.
Serifenlose Schriften wirken klar, reduziert und freundlich. Sie stehen für Offenheit, digitale Kompetenz und Veränderungsbereitschaft. Damit treffen sie den Ton einer globalisierten und digitalen Zeit.
Burberry zum Beispiel hat 2018 das klassische Logo durch eine serifenlose Variante ersetzt. Das neue Design wirkt zeitlos, international und spricht ein breiteres Publikum an. Auch Google und Microsoft zeigen mit ihren Logos, wie Schrift Haltung vermitteln kann.
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Eine gut gewählte Schrift stärkt Ihre visuelle Identität und trägt Ihre Botschaft zuverlässig nach außen. Ob Logo, Website oder gesamter Markenauftritt – Gestaltung wirkt, wenn sie stimmig ist.
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Häufige Fragen zur Schriftwahl
Serifenschriften haben kleine Linien an den Enden der Buchstaben. Diese nennt man Serifen. Sie wirken oft klassisch, geordnet und vertraut. Serifenlose Schriften (Sans Serif) verzichten auf diese Linien. Sie erscheinen klarer, moderner und direkter.
Serifenlose Schriften strahlen Offenheit, Sachlichkeit und Zeitgeist aus. Sie sind ideal, wenn ein Design zugänglich, freundlich und digital anschlussfähig wirken soll. Viele moderne Marken setzen deshalb auf serifenlose Schriftzüge.
Auf digitalen Geräten wirken serifenlose Schriften oft klarer. Gerade bei kleineren Schriftgrößen oder niedriger Auflösung bleiben sie gut lesbar, weil keine feinen Details verloren gehen.
Ja, das funktioniert sehr gut. Zum Beispiel eine Serifenschrift im Fließtext und eine serifenlose für Überschriften. Wichtig ist, dass beide Schriftarten stilistisch zusammenpassen und das Gesamtbild stimmig bleibt.
Zu den Serifenschriften zählen Times New Roman, Garamond und Baskerville. Serifenlose Klassiker sind Helvetica, Arial oder Futura. Jede dieser Schriften bringt ihre eigene Wirkung mit, aber die Wahl sollte zum Inhalt und zur Marke passen.