So weit sind wir gekommen:
Basierend auf meiner strategischen Vorarbeit habe ich im Rahmen des Corporate Designs das Beispiellogo bowl kuchl entworfen und digitalisiert, Farben, Schriften und Gestaltungselemente definiert und in einem Mini-Styleguide für den Kunden festgehalten.
Und was folgt nun?
Jetzt wenden wir uns einem technischen und wichtigen Schritt im CD-Prozess zu: der Reinzeichnung des Logos sowie der Datenerstellung. Schließlich soll alles sozusagen ins Reine kommen, damit Sie als Kunde Ihr Logo auf verschiedene Weise nutzen können.
Auch wenn es ein eher trockenes Thema ist und im Hintergrund für Kunden eher nebenbei abläuft, möchte ich es für Sie transparent machen – fasse mich aber kurz, versprochen.
Logoreinzeichnung im Überblick
Beim Logoentwurf ist es üblich, so zu arbeiten, dass es gut aussieht, aber technisch noch nicht einwandfrei ist. Warum? Einfach, um Zeit zu sparen. Das bedeutet, dass so ein Logo zunächst z. B. nicht komplett transparent ist und daher auf dunklem Untergrund nicht die gewünschten Elemente sichtbar sind oder dass es im Druck aufgrund von eingebetteten Schriften schwierig werden kann.
Die Reinzeichnung umfasst diese Arbeitsschritte:
- Zusammengehörige Flächen verbinden: Alle Elemente, welche die gleiche Farbe haben, verbinde ich und reduziere so die Einzelflächen. Ein Vorteil ist, dass sich das Logo später viel leichter einfärben lässt.
- Schriften in Pfade umwandeln: Ich konvertiere Schriften in Pfade und somit in Flächen. Dadurch kann jeder die Datei öffnen und bearbeiten, auch wenn die Schrift nicht vorhanden ist. Und im Druck vermeiden wir somit Probleme.
- Konturen in Pfade umwandeln: Um Linien zu erstellen, verwende ich Konturen, die eine gewisse Stärke erhalten. Wird das Logo allerdings skaliert, bleibt die Stärke dieselbe, und das Verhältnis zwischen der Kontur und den anderen Elementen passt nicht mehr. Durch die Umwandlung wird aus der Kontur eine Fläche.
- Dokumentgröße erstellen: Das Dokument lege ich nun in der richtigen Größe an und entferne umliegende Ränder.
- Nicht benötigte Farbflächen entfernen: Im Hintergrund liegende oder abdeckende Farbflächen entferne ich ebenfalls und bearbeite das Logo so, dass der Anwender diese nicht mehr benötigt.
So haben Sie für jeden Zweck das passende Logo
Meine Kunden – also auch Sie – erhalten von mir ein Set mit mehreren Logodateien für alle relevanten Anwendungsgebiete. Zum einen sind dies unterschiedliche Farbvarianten: In der Regel gibt es die originale, farbige Variante und manchmal eine in Graustufen, z. B. für den Zeitungsdruck, sowie eine helle und eine dunkle einfarbige Version jeweils zur Verwendung auf hellen und dunklen Untergründen.
Bei unserem Beispielprojekt ist das originale Logo schwarz und einfarbig, daher wird es hier nur eine zweite Variante in Weiß geben.
Die unterschiedlichen Farben ordne ich jeweils unterschiedlichen Farbräumen zu: sRGB für die Darstellung am Bildschirm, CMYK für den Druck und Pantone für den farbverbindlichen Druck mit Sonderfarben.
All diese Varianten speichere ich in unterschiedlichen Dateiformaten und Größen. Vektorbasierte Dateiformate, wie pdf, eps und ai, lassen sich ohne Qualitätsverlust unendlich vergrößern und verkleinern. Diese speichere ich nur in einer Größe.
Im Farbraum CMYK liefere ich darüber hinaus jpg-Dateien in Größen von 100-2.500 Pixeln in der Breite. Im Farbraum RGB gibt es neben den jpg-Dateien zusätzlich noch png-Dateien in denselben Größen. png hat gegenüber jpg den Vorteil, dass der Hintergrund transparent ist und dieses Format sich hervorragend für den digitalen Einsatz eignet, für den Druck passt es aber nicht.
Zu technisch?
Zugegeben, das klingt alles ein wenig kompliziert, daher erhalten Sie als mein Kunde im Mini-Styleguide eine Übersicht der Daten – alles praxisnah erklärt und mit Anwendungsbeispielen. So finden Sie sich ganz bestimmt mit den vielen unterschiedlichen Daten auch ohne Vorwissen gut zurecht.
Lesen Sie weiter:
Teil 1: Strategie & Konzeption
Teil 2: Logo Erstellung
Teil 3: Farben, Schriften und Bilder
Teil 4: aktueller Beitrag
Teil 5: Print Produkte
Teil 6: Digitale Produkte
2 Kommentare zu „So entsteht Ihr Corporate Design Schritt für Schritt (Teil vier von sechs) Logo: alles ins Reine bringen“
Vielen Dank für die Übersicht! Wir sind im Kontakt mit einem Experten für Außenwerbung, welcher uns empfohlen hat, ein Firmenlogo entwerfen zu lassen. Daher ist es gut zu wissen, wie so ein Prozess ablaufen würde. Die Reinzeichnung scheint ja tatsächlich relativ langwierig zu sein – aber es lohnt sich ja ebenfalls.
Toller Guide zu Logos. Tolle Designs! Es wird auf alle Themen, die wichtig sind Bezug genommen!