Ein gut gestaltetes Logo ist ein wesentlicher Bestandteil der Markenidentität. Es ist ein visuelles Aushängeschild, das potenzielle Kunden anspricht. In der Regel beauftragen Unternehmen einen Grafiker oder eine Agentur zur Logoerstellung. Bei begrenztem Budget kann es aber auch eine Möglichkeit sein, das Logo komplett oder teilweise selbst zu erstellen.
Lesen Sie, wie Sie in 8 einfachen Schritten zu Ihrem selbst gestalteten Logo kommen können, welches die Anforderungen an ein professionelles Logo erfüllt.
Darauf kommt es bei einem Logo an
Ein gutes Logo sollte einfach und leicht erkennbar sein. Vermeiden Sie zu viele Details oder komplexe Elemente. Ein einfaches Logo ermöglicht eine schnelle Wiedererkennung und erleichtert die Reproduktion in verschiedenen Größen und Medien. Denken Sie an bekannte Marken wie Nike oder Apple – ihre Logos sind minimalistisch und dennoch unverwechselbar.
Folgende Kriterien sollte das Logo im Idealfall erfüllen:
- Eindeutiger Bezug zum Unternehmen
- Einprägsamkeit
- Eindeutigkeit
- Wiedererkennbarkeit
- Reproduzierbarkeit
- Integration in Gestaltungskonzept (Corporate Design)
So erstellen Sie Ihr eigenes Logo
Der Prozess, das Logo selbst zu erstellen, kann einige Tage bis Wochen dauern. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, denn das Logo wird Sie im Idealfall über eine lange Zeit begleiten und in Ihrem Unternehmen fest verankert werden.
1. Recherche und Konzeption
Bevor Sie mit dem eigentlichen Design beginnen, ist es wichtig, sich Zeit zu nehmen, um Ihr Unternehmen zu verstehen. Analysieren Sie Ihre Zielgruppe, Ihre Konkurrenz und Ihre Unternehmenswerte. Was möchten Sie mit Ihrem Logo vermitteln? Welche Art von Stil passt zu Ihrem Unternehmen? Sammeln Sie Inspiration, indem Sie sich erfolgreiche Logos in Ihrer Branche ansehen. Dies hilft Ihnen, eine klare Vorstellung davon zu bekommen, wie Ihr Logo aussehen könnte.
- Beschreiben Sie Ihre Zielgruppe.
- Wie soll das Unternehmen nach außen wirken?
- Welche Werte hat das Unternehmen und welche Werte soll das Logo vermitteln?
- Was zeichnet Ihr Unternehmen aus?
- Welche Art von Logo wünschen Sie sich? (Wortmarke / Wort-Bildmarke / Bildmarke)
- Welcher Text soll auf dem Logo zu sehen sein? (einzelne Buchstaben / Firmenname / Slogan)
- Listen Sie Ihre stärksten Wettbewerber auf und analysieren Sie deren Logos und Corporate Designs.
- Gibt es besondere Farbwünsche?
- Gibt es Wünsche/Ideen zu Elementen oder Symbolen?
- Welche Eigenschaften sind Ihnen bezogen auf das Logo besonders wichtig?
Seriosität / Schlichtheit / Jugendlichkeit / Verspieltheit / Dynamik / Zeitlosigkeit / Raffinesse / Kreativität / Style / Andersartigkeit / Aussagekraft / Top-Modernität / Symbolik / Hochwertigkeit / Niveau und Kompetenz - Wofür planen Sie das Logo zu verwenden?
2. Moodboard
Im nächsten Schritt folgt die Erstellung eines Moodboards. Mit diesem visualisieren Sie die gewünschte Stimmung bzw. Atmosphäre und halten fest, welche Gefühle Sie vermitteln wollen. Sammeln Sie unterschiedliches Bildmaterial, Farben, Schriften, aber eventuell auch schon Beispiel-Logos.
Das Moodboard kann entweder in ausgedruckter Form an der Wand, digital in Powerpoint, Google Präsentationen, oder Canva erstellt werden. Die Inspirationen können über die Google Bildersuche, Pinterest, Dribble oder Behance gesucht werden. Alternativ kann auch eine Pinterest Pinnwand als Moodboard angelegt werden. Bitte beachten Sie jedoch, dass Bilder dem Urheberrecht unterliegen.
3. Mindmap
Für die Generierung von ersten Ideen sowie zur Strukturierung kann eine Mind Map genutzt werden. Versuchen Sie, die vorher gesammelten Informationen zu gliedern und in eine Symbolik zu übersetzen.
4. Entwürfe
Sobald Sie das Moodboard fertiggestellt und alle Informationen zusammengetragen haben, beginnen Sie mit ersten Skizzen von Hand. Meist sind es sehr viele Skizzen, bis Sie zum gewünschten Ergebnis kommen. Ich empfehle Ihnen, sich Zeit zu lassen und den Prozess auf mehrere Tage zu verteilen, denn Kreativität funktioniert nicht auf Knopfdruck.
5. Umsetzung
Bei der Umsetzung digitalisieren Sie die vielversprechendsten Entwürfe. Das Logo erstellen Sie dabei ausschließlich in der Farbe Schwarz, da Sie so die Wirkung der Form am besten beurteilen können und nicht von der Farbe beeinflusst werden. Außerdem muss jedes Logo auch einfarbig reproduzierbar sein.
Zur digitalen Erstellung kann ich folgende Programme empfehlen:
Adobe Illustrator
+ umfasst alle Funktionen, die zur Erstellung eines Logos benötigt werden
+ Profi-Software
+ 7 Tage kostenlos testen
– Nach Testzeitraum im Abo Modell verfügbar zu 35,69 €/Monat (Stand 16.05.2023)
– Benötigt Zeit zur Einarbeitung, da sehr umfangreich in den Funktionen
Vektr
+ Kann online genutzt werden
+ kostenlos in der Grundversion
+ für die Erstellung eines Logos benötigte Funktionen verfügbar
– etwas eingeschränktere Funktionen als bei Adobe Illustrator
Canva
+ Kann online genutzt werden
+ kostenlos in der Grundversion
+ einfache Bedienung
– nicht alle Funktionen für ein technisch einwandfreies Logo verfügbar
6. Farben und Schriften
Ist das Logo einmal digital erstellt, wird im nächsten Schritt die passende Schrift gewählt. Dafür eignen sich die kostenlosen Google Fonts oder kostenpflichtige Schriften zum Beispiel von Fontshop.
Nun wird das Logo eingefärbt. Idealerweise wählt man die Farbe anhand von Pantone Farben aus und konvertiert diese anschließend in CMYK und RGB.
7. Logo-Reinzeichnung
Die Logo Reinzeichnung ist der letzte Feinschliff. Im ersten Schritt werden Abstände exakt ausgerichtet, eventuell Formen geglättet und nicht genutzte Elemente entfernt. Zudem sollte der Text in Pfade umgewandelt werden und durch die Erstellung überlappende Formen zu einer Form verbunden werden. Besteht ein Logo aus vielen Formen, die übereinander liegen (auf den ersten Blick nicht sichtbar), kann es vielleicht später nicht gelasert oder gefräst werden.
Beispiel:
Das exemplarische Logo „Lugin“ sieht in der Vorschauansicht korrekt aus. Betrachtet man jedoch die Pfadansicht, so sieht man auf der linken Seite, dass die ursprünglichen Formen noch zu sehen sind und der Text nicht in Pfade umgewandelt wurde. Korrekt sieht das Logo auf der rechten Seite aus.
8. Logo Daten abspeichern
Abschließend speichern Sie das Logo in allen benötigten Farbvarianten und Dateiformaten ab. Ich empfehle Ihnen den CMYK und RGB Farbraum sowie das Logo in unterschiedlichen pixel- und vektorbasierten Dateiformaten.
Benötigen Sie Hilfe bei der Erstellung Ihres Logos?
Wenn Sie Hilfe bei der Gestaltung Ihres Firmenlogos benötigen, kann ich Sie gerne dabei unterstützen. Auf Wunsch biete ich Ihnen neben der vollständigen Entwicklung und Umsetzung des Logos auch einzelne Teilbereiche an. Das könnte Feedback zu den Entwürfen sein, die Digitalisierung, die Reinzeichnung oder die Erstellung der Daten. Melden Sie sich dazu über meine Kontaktseite per Telefon oder Nachricht.